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Heiden im Münchner Norden

Heiden im Münchner Norden

Bayern-Entdecker
Stempelstation Nr. 5

Lage der Stempelstation am HeideHaus

Lage:
HeideHaus,
Admiralbogen 77,
80939 München;
Telefon: +49 (89) 46223273

und

Lage der Stempelstation am Mallertshofer Holz

Mallertshofer Holz,
Kirche St. Martin (nördlich Mallertshofer See),
85716 Unterschleißheim

Koordinaten:
N 48°12.667' E 11°36.906'

Die Heidelandschaft erstreckt sich im Norden von München. Ihr heutiges Erscheinungsbild ist geprägt durch Mais- und Kartoffeläcker, Siedlungen und Gewerbegebiete. Es ist kaum zu glauben: noch im 19. Jahrhundert dehnten sich hier auf einer Fläche von 15.000 Hektar – das sind fast 20.000 Fußballfelder – riesige Heideflächen aus. Heute ist gerade einmal ein Zehntel davon erhalten geblieben. Dieses hat es aber in sich: auf kaum einem Flecken Bayerns drängen sich mehr botanische Kostbarkeiten. Darunter viele Pflanzen, die in Deutschland fast ausgestorben sind, zum Beispiel die Finger-Küchenschelle, die Filz-Flockenblume, die Bunte Schwertlilie oder der Stauden-Lein. Wechselkröte und Heidelerche sind Beispiele für Tierarten, die hier ein Refugium gefunden haben. Um diese wertvollen Restflächen zu sichern, sind sie als Naturschutzgebiete ( NSG) ausgewiesen (NSG "Mallertshofer Holz mit Heiden“, NSG "Garchinger Heide“, NSG "Echinger Lohe“, NSG „Panzerwiese und Hartelholz“ ) und NSG "Südliche Fröttmaninger Heide“). Zusätzlich ist der östliche Teil des NSG „Mallertshofer Holz mit Heiden“ als Nationales Naturerbe ausgewiesen.

Die Heiden gehören zum Naturraum Münchner Schotterebene. Sie sind Relikte einer Steppen-Landschaft, die nach der Eiszeit große Teile Mitteleuropas einnahm. Ihr Untergrund besteht aus meterdicken Kiesschichten, auf denen sich nur eine dünne Humusschicht ausbilden konnte. Im Gegensatz zu den Heiden in Norddeutschland kommen die Grasheiden der Münchner Schotterebene auf kalkhaltigen Böden vor. Diese Pflanzengesellschaften, die auch als Kalkmagerrasen bezeichnet werden, sind an nährstoffarme und trockene Standorte angepasst. Mit über 200 Pflanzenarten sowie einer Vielzahl seltener Tierarten gehören sie bei uns zu den artenreichsten, aber auch zu den stark gefährdeten Lebensgemeinschaften. Neben den Heiden gibt es auch besondere Waldtypen, die den Reiz dieser Landschaft ausmachen: so die lichten Kiefernwälder, die großflächig im NSG "Mallertshofer Holz“ vorkommen. Eichen und Kiefern kommen gut mit den sehr trockenen und nährstoffarmen Standortbedingungen zurecht und lassen genug Licht durch, so dass im Unterwuchs auch typische Heidearten, wie die Ästige Graslilie und der Deutsche Backenklee oder die Karthäusernelke gedeihen können.

Am nördlichen Rand der Schotterebene schließt ein Übergangsbereich an, in dem das Grundwasser von den Wurzeln der Bäume erreicht werden kann. In den sogenannten Lohwäldern treten Laubhölzer wie Eichen, Hainbuchen und Eschen in den Vordergrund. Das Naturschutzgebiet "Echinger Lohe“ ist als typischer Eichen-Hainbuchenwald noch erhalten geblieben. Im Frühjahr, wenn der Boden noch nicht beschattet ist, blühen Buschwindröschen, Maiglöckchen und Aronstab.

Durch das Heidegebiet führt der sogenannte Heidepfad, ein interessantes Ausflugsziel für die ganze Familie. Der weiträumig angelegte Naturlehrpfad verbindet die Naturschutzgebiete "Echinger Lohe“, "Garchinger Heide“ und "Mallertshofer Holz mit Heiden“ und kann auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Entlang dieses Rundweges wird an 19 abwechslungsreich gestalteten Stationen über die Heidelandschaft, die Tier- und Pflanzenwelt der Münchner Schotterebene, die reichhaltige Kultur- und Landschaftsgeschichte sowie die Aktivitäten des Heideflächenvereins informiert.

Der Heideflächenverein Münchener Norden arbeitet seit 1990 unermüdlich daran, die Heidereste zu einem Lebensraum-Netz zu verknüpfen und die vielfältigen Nutzungsansprüche unter einen Hut zu bringen. In interkommunaler Zusammenarbeit verfolgen Städte, Gemeinden und Landkreise ein gemeinsames Ziel: die europaweit bedeutsamen Heidegebiete zu schützen und zu pflegen und damit einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten.

Das Informations- und Umweltbildungszentrum HeideHaus bildet die Eintrittspforte zum NSG Südliche Fröttmaninger Heide und die zentrale Anlaufstelle für alle Besucher der Heidelandschaft im Münchner Norden. Es wurde auf Initiative des Heideflächenvereins errichtet, der auch Träger der Einrichtung ist. Auf dem 30.000 m² umfassenden Freigelände der staatlich anerkannten Umweltstation bekommen Besucher anhand von Infotafeln und Schaubeeten einen Überblick über die Entstehung der Heide und ihre Bedeutung als Lebensraum für schutzbedürftige Tier- und Pflanzenarten. An der Umweltstation werden u.a. Führungen für Erwachsene und Familien sowie Naturerlebnistage für Kinder durchgeführt.

Heideflächenverein Münchener Norden e.V.: Informationen zum Heidelehrpfad

An der Fröttmaninger Heide steht das "Heidehaus“ – ein Informations- und Umweltbildungszentrum für Besucher, Schulklassen und Kindergärten.


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