Ammersee

Der Ammersee ist nach Chiemsee und Starnberger See der drittgrößte See Bayerns. Wie die anderen Voralpenseen ist auch er ein Kind der letzten Eiszeit, entstanden mit dem Abschmelzen des Ammersee-Gletschers vor rund 15.000 Jahren. Durch die am Südende des Ammersees zufließende Ammer hat sich ein Delta ausgebildet, das eine herausragende Bedeutung als Brutgebiet für Wasservögel besitzt.

Zusammen mit den südlich anschließenden Streuwiesen präsentiert sich hier ein international bedeutsames Feuchtgebiet mit einer hohen Vielfalt an Lebensräumen: auf der Wasserfläche sind insbesondere in den Wintermonaten unzähliger Wasservögel zu beobachten, die den Ammersee zur Rast auf dem Weg in die südlich gelegenen Überwinterungsgebiete aufsuchen oder gleich ganz hier überwintern. Am Seeufer befinden sich ausgedehnte Schilfflächen, in denen Spezialisten wie der Teichrohrsänger ihr Nest bauen und gegenüber dem Beobachtungsturm säumen Silberweiden und Pappeln die Alte Ammermündung und das Seeufer. Dort lässt sich im Sommer mit etwas Glück der exotisch anmutende Pirol entdecken.

Die von Naturschutzverbänden und Landwirten gepflegten Feucht- und Nasswiesen, die sogenannten Streuwiesen sind Brutgebiet für vom Aussterben bedrohte Wiesenbrüterarten wie z.B. der Große Brachvogel und die Bekassine. Einmal im Jahr verwandeln sich die Streuwiesen am Ammersee in ein blaues Blütenmeer. Die Blüte der Sibirische Schwertlilie Mitte Mai/Anfang Juni ist eine wahre Augenweide. Genauso prächtig ist die Orchideenblüte. Durch die späte Mahd im Herbst können 14 verschieden Orchideenarten und unzählige weitere Streuwiesenpflanzen dauerhaft erhalten werden. Einen besonders eindrucksvollen Ein- und auch Überblick vom Gebiet erhält man vom Beobachtungsturm Dießen aus. Ein Holzsteg führt direkt zum am Seeufer liegenden Beobachtungsturm. Die naturkundlichen Führungen des Gebietsbetreuers Ammersee sind ein weiteres Angebot für den interessierten Besucher, dieses Naturschutzgebiet in seinen vielen Facetten kennenzulernen.