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Ilz-Infostelle Schloss Fürsteneck

Das Bild zeigt den Fluss Ilz mit einer Blume im Vordergrund

Bayern-Entdecker
Stempelstation Nr. 30

Station wird derzeit erneuert.

Lage:
Ilz-Infostelle Schloss Fürsteneck,
Zugangsbereich bei den Naturpark-Tafeln
Schlossweg 5
94142 Fürsteneck

Koordinaten:
48.716153, 13.460677

Die Ilz hat sich im Laufe der Jahrmillionen tief in die Landschaft eingegraben. Das schmale Kerbsohlental ist eine wichtige Wanderachse für seltene Tier- und Pflanzenarten und verbindet die rauen Hochlagen des Bayerischen Waldes mit dem wärmebegünstigten Donautal. Die Quellflüsse der Ilz durchfließen Hochmoore und Fichtenwälder. Die ausgewaschenen Huminstoffe verleihen ihr die charakteristische dunkle Farbe, was auch zum Beinamen „Schwarze Perle des Bayerischen Waldes“ führte.

Die Uferränder sind überwiegend steinig und durch Felsblöcke im Wasser sind wilde Wasserturbulenzen keine Seltenheit. Tief eingeschnittene Kerb- oder Kerbsohlentäler zeugen von der Gewalt des Wassers, das sich im Lauf der Jahrmillionen eingegraben hat. Ihren Wildwassercharakter zeigt die Ilz am eindrucksvollsten im Bereich der Dießensteiner Leite. Eine Besonderheit des Bayerischen Waldes ist der Pfahl, eine Quarz- und schiefergefüllte Spalte, der sich von der Oberpfalz bis nach Oberösterreich zieht. Der parallel dazu laufende Halser Nebenpfahl zwingt die Ilz kurz vor ihrer Mündung in Passau in eine Doppelschleife, die Halser Ilzschleife.

Die Fauna des Ilztales zeichnet sich durch eine Reihe anderswo bereits selten gewordener und bestandbedrohter Arten aus. Der Eisvogel kommt neben Wasseramsel und Gebirgsstelze noch häufig vor. Luchs und Fischotter sind regelmäßige Besucher. Bei den Fischen ist der Huchen die seltenste Art, die neben Elritze, Nase und Bachforelle noch natürlich in der Ilz vorkommt. Die Flussperlmuschel, in früheren Jahrhunderten noch in mehreren Schichten übereinander auf dem Ilzgrund zu finden, ist allerdings auf ein überaltertes Restvorkommen geschrumpft.

Der steinige Flussgrund ist Lebensraum für viele ,auch seltene Arten von Steinfliegen, Libellenlarven und anderen im Wasser lebenden Wirbellosen. Der Feuersalamander lebt in den Bächen der steil eingeschnittenen Seitentäler und auch die Gelbbauchunke ist vertreten. Die steilen Schluchtwälder bieten seltenen Spechtarten, Hohltaube und Sperlingskauz geeignete Bruträume.

Doch nicht nur Tiere, sondern auch seltene Pflanzen wie der Straussfarn, die Banater Segge, Knabenkräuter, Sibirische Schwertlilie und viele andere gedeihen im Einzugsbereich der Ilz. Im Sommer prägen leider über lange Strecken die Neophyten Indisches Springkraut und Schlitzblättriger Sonnenhut das Bild an der Ilz und verdrängen die heimischen Arten.

Das Gebiet rund um die Ilz bietet dem Besucher zwei Naturschutzgebiete. Das ca. 380 Hektar große Naturschutzgebiet „Obere Ilz“ dient zum Schutz der schmalen Talauen der Ilz sowie die an manchen Stellen steil einfallenden Hänge, die Ilzleiten. Das kleinere Naturschutzgebiet „Halser Ilzschleifen“ kur vor Passau umfasst die Ilz, ihre Auen und Teile der begleitenden Hänge. So kann eine der bedeutendsten Flusslandschaften deutscher Mittelgebirge als Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere und als Ausbreitungs- und Wanderachse zahlreicher Organismen erhalten werden. Seit 2004 gehört das Einzugsgebiet der Ilz auf einer Fläche von über 1.400 ha zudem als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Ilz-Talsystem“ zum europäischen Schutzgebietssystem Natura 2000.


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