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Nördlicher Steigerwald

Chiemsee Herreninsel

Bayern-Entdecker
Stempelstation Nr. 15

Bild der Stempelstation am Parkplatz Handthalgrund bei Ebrach

Lage: Parkplatz Handthalgrund - Pfistersee
Gegenüber Schwimmbadweg
96157 Ebrach
(grüner Pfeil in abgebildeter Karte)

Koordinaten:
49.853174, 10.476157

Franken war einst von Natur aus wie Bayern und ganz Deutschland auf weitaus überwiegender Fläche von Buchenwäldern bedeckt. Diese Buchenwälder sind vielerorts in monotone Nadelforste umgewandelt worden.

Im nördlichen Steigerwald haben sich dagegen bis heute zusammenhängende Buchenwälder erhalten, die wenig zerschnitten von Verkehrswegen und Infrastruktureinrichtungen sind.

Bis in die 1960er Jahre wuchsen vor allem um Ebrach auf ausgedehnten Flächen sehr alte (über 200- 300jährige) Buchenbestände heran. Leider wurden auch hier gerade zwischen 1960 und 1970 viele dieser wunderschönen Buchenalthölzer abgeholzt und mit Fichten (die heute wieder durch Sturm , Borkenkäfer, etc. wieder zusammengebrochen sind) aufgeforstet.

Trotzdem können wir noch heute – zumindest in Resten – großartige, wunderschöne alte Buchenwälder um Ebrach genießen:

Das Naturwaldreservat Waldhaus, in dem seit über 30 Jahren keine Holznutzung mehr stattfindet, streifen sie entlang des Wanderweges zum Handtalgrundes. Einzelne Buchen erreichen ein Alter von über 300 Jahren (sog. Schaufelbuchen). Die Schaufelbuchen mussten im Steigerwald so alt und dick werden, um aus ihnen Getreideschaufeln "aus einem Stück" fertigen zu können. Diese diente als lokale Maßeinheit. Viele dieser Buchen waren schon über 150 Jahren alt, als Napoleon 1806 mit seinen Soldaten unter ihnen vorbeizog. In diesem urwaldartigen Buchenwald konnte eine Reihe von Pflanzen- und Tierarten letzte Rückzugslebensräume finden wie sie im Wirtschaftswald nicht mehr existieren. Urwaldreliktarten wie der Eremit (eine Käferart) konnten hier überleben oder auf Urwaldstrukturen (mit hohem Anteil an stehendem Totholz) angewiesene Vogelarten wie der Halsband- oder Zwergschnäpper können hier genügend Brutmöglichkeiten, bzw. Nahrung finden. Im Herbst kann mit dem seltenen Igelstachelbart ein besonders attraktiver Pilz bewundert werden. Im Kernbereich des Naturwaldreservates konnten auf nicht einmal 10 Hektar über 1300 Pflanzen- und Tierarten festgestellt werden – eine Artenfülle fast wie in tropischen Wäldern.

Zu jeder Jahreszeit können Sie als Wanderer – ohne die markierten Wanderwege verlassen zu müssen – die eine oder andere dieser Besonderheit erleben.


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